Menü ◀ zurück
  1. schwangerinmeinerstadt.de
  2. Informationen
  3. Geburt
  4. Geburtsvorbereitung
  5. CTG – Was ist das?
News

CTG – Was ist das und was macht das?

Mit einem CTG wird ei­gent­lich jede Schwan­ge­re we­nigs­tens ein­mal kon­fron­tiert. Spä­tes­tens bei der Ge­burt wird das CTG eine zen­tra­le Rolle spie­len und daher soll­te jede Frau, die ein Baby be­kommt wis­sen, was das ist.

Fotolia_60383963_XS.jpgWas be­deu­tet CTG?

CTG lei­tet sich aus dem eng­li­schen Wort „CardioTocoGraphy“ und heißt ins Deut­sche über­setzt Kar­dio­to­ko­gra­phie und be­deu­tet „Herz­ton-Wehen-Schrei­ber“. Das heißt, dass die Herz­tö­ne des Babys und eine even­tu­ell vor­han­de­ne We­hen­tä­tig­keit auf­ge­zeich­net und in Ab­hän­gig­keit von­ein­an­der be­ur­teilt wer­den kön­nen.

Das CTG funk­tio­niert mit Hilfe von Ul­tra­schall. Ähn­lich wie bei dem bild­ge­ben­den Ver­fah­ren wer­den hier­bei Ul­tra­schall­wel­len durch einen am Bauch be­fes­tig­ten Knopf ge­sen­det und emp­fan­gen und er­mit­teln somit hör­bar die Herz­tö­ne des Babys. Das ist üb­ri­gens nicht ver­gleich­bar mit einem EKG, das bei einem er­wach­se­nen Men­schen durch­ge­führt wird, um un­se­re Herz­tö­ne ab­zu­lei­ten, denn bei einem EKG wer­den die elek­tri­schen Strö­me ge­mes­sen.

Wann wird das erste CTG in der Schwan­ger­schaft durch­ge­führt?

Wenn Sie schwan­ger sind, fra­gen Sie sich si­cher­lich, ab wel­cher Woche Ihrer Schwan­ger­schaft eine Kar­dio­to­ko­gra­phie ge­macht wird. Ab wann und wie oft ein CTG ge­macht wird, hängt vom Ver­lauf der Schwan­ger­schaft ab. Der Gro­ß­teil der Gy­nä­ko­lo­gen schreibt meist ab der ab der 28. Schwan­ger­schafts­wo­che bei jeder Vor­sor­ge­un­ter­su­chung rou­ti­ne­mä­ßig ein CTG. Wenn ein CTG in einer Heb­am­men­pra­xis vor­han­den ist, wer­den die dort tä­ti­gen Heb­am­men un­ge­fähr ab die­ser Schwan­ger­schafts­wo­che auch ein CTG durch­füh­ren, um die Herz­fre­quenz des Un­ge­bo­re­nen zu kon­trol­lie­ren. Dies dient so­wohl für den Arzt als auch für die Heb­am­me aber zu­meist nur zur recht­li­chen Ab­si­che­rung und ist in den we­nigs­ten Fäl­len wirk­lich nötig.

In der Schwan­ger­schaft ge­hört eine Kar­dio­to­ko­gra­phie nicht zwin­gend zur Schwan­ger­schafts­vor­sor­ge dazu. Die füh­ren­den Leit­li­ni­en zu die­sem Thema be­schrei­ben, dass ein CTG in der Schwan­ger­schaft nur not­wen­dig ist, wenn ent­we­der eine Ri­si­ko­schwan­ger­schaft fest­ge­stellt wurde, wenn es Schwan­ger­schafts­be­schwer­den gibt (z.B. er­höh­ter Blut­druck, Schwan­ger­schafts­dia­be­tes oder sons­ti­ge im Ver­lauf auf­tre­ten­de Be­schwer­den, wie vor­zei­ti­ge We­hen­tä­tig­keit o.ä.) oder wenn der er­rech­ne­te Ge­burts­ter­min er­reicht und über­schrit­ten wurde.

Was be­deu­ten die ein­zel­nen CTG Werte?

Das CTG misst die Herz­fre­quenz des Babys. Dabei be­ur­teilt der Gy­nä­ko­lo­ge oder die Heb­am­me je­doch immer die ge­sam­te Kurve der auf­ge­zeich­ne­ten kind­li­chen Herz­fre­quenz. Fol­gen­de Dinge flie­ßen in die Aus­wer­tung einer Kar­dio­to­ko­gra­phie mit ein:

Die Grund­fre­quenz des kind­li­chen Herz­schla­ges ist mit dem Ru­he­puls eines Er­wach­se­nen ver­gleich­bar und liegt bei einem un­auf­fäl­li­gen CTG bei 120–160 Schlä­gen pro Mi­nu­te. Schwan­kun­gen der Herz­fre­quenz sind als klei­ne Aus­schlä­ge auf dem CTG zu er­ken­nen. Durch­schnitt­lich gibt es davon etwa fünf bis fünf­zehn pro Mi­nu­te, so­wohl über- als auch un­ter­halb der Grund­fre­quenz.

CTG: Schwankungen der HerzfrequenzIn einem 30-mi­nü­ti­gen CTG soll­ten etwa zwei er­kenn­ba­re Aus­rei­ßer nach oben (Ak­ze­le­ra­tio­nen) er­kenn­bar sein. Diese kom­men durch Kinds­be­we­gun­gen zu­stan­de und stei­gern die Herz­fre­quenz des Babys um etwa 15 Schlä­ge pro Mi­nu­te und dau­ern meist 15 Se­kun­den an. Feh­len diese Ak­ze­le­ra­tio­nen, ist es mög­lich, dass das Baby schläft – Arzt oder Heb­am­me wer­den nach Weck­ver­su­chen die Dauer der Kar­dio­to­ko­gra­phie etwas ver­län­gern.

Aus­rei­ßer nach unten (De­ze­le­ra­tio­nen) tau­chen in Zu­sam­men­hang mit Wehen auf und zei­gen, dass das Kind auf die Wehe der Mut­ter an­ge­mes­sen re­agiert. Mit Be­ginn der müt­ter­li­chen Wehe sinkt die Herz­fre­quenz des Babys.

Toco (oder Toko) zeich­net die We­hen­tä­tig­keit der Mut­ter auf. Einen fest­ge­schrie­be­nen Wert, ab wann eine Wehe eine Wehe ist, gibt es pau­schal nicht. Der CTG – Kopf misst le­dig­lich den Druck der Ge­bär­mut­ter. Bei der Aus­wer­tung der Kar­dio­to­ko­gra­phie wird des­halb le­dig­lich auf even­tu­el­le re­gel­mä­ßi­ge Aus­schlä­ge ge­ach­tet.

Wie lange dau­ert ein CTG und was pas­siert bei Auf­fäl­lig­kei­ten?

Die Dauer, die Sie an das CTG an­ge­schlos­sen sind, be­läuft sich auf etwa 30 Mi­nu­ten, bei Auf­fäl­lig­kei­ten wird die Auf­zeich­nung im Zwei­fels­fall ver­län­gert. Die 30 Mi­nu­ten sind laut Stu­di­en der be­nö­tig­te Zeit­raum, um durch die auf­ge­zeich­ne­te Herz­fre­quenz den Ge­sund­heits­zu­stand des Babys im Bauch aus­rei­chend be­ur­tei­len zu kön­nen. Was dabei aber kaum Be­ach­tung fin­det, ist, dass nur 30 von 1440 Mi­nu­ten am Tag an­ge­schaut wer­den. Des­halb kön­nen ge­ra­de wäh­rend einer Kar­dio­to­ko­gra­phie Auf­fäl­lig­kei­ten auf­tre­ten, die im Zwei­fel in der rest­li­chen Zeit des Tages völ­lig nor­mal sind.

Wenn das Baby in den 30 Mi­nu­ten zum Bei­spiel ein­fach nur schläft, dann sind oft die Herz­tö­ne zu nied­rig. Legt sich das Baby, bei­spiels­wei­se durch viel Be­we­gung, wäh­rend des CTGs kurz mal auf die Na­bel­schnur, kön­nen die Norm­wer­te eben­falls ab­wei­chen. Sie wer­den dann meist ge­be­ten, eine an­de­re La­ge­po­si­ti­on ein­zu­neh­men. Soll­ten sich die Werte al­ler­dings dau­er­haft au­ßer­halb der Nor­mal­wer­te be­fin­den, wer­den Sie von Ihrem Arzt oder Ihrer Heb­am­me zur wei­te­ren Ab­klä­rung in die Ge­burts­kli­nik ge­schickt.

Gibt es bei der Ge­burt auch ein CTG?

Wäh­rend der Ge­burt al­ler­dings ist ein CTG un­er­läss­lich. Denn hier ist es wich­tig zu be­ur­tei­len, wie das Baby in Stress­si­tua­tio­nen re­agiert. Ob es mit den Wehen gut zu­recht­kommt und ob das Baby aus­rei­chend Re­ser­ven zeigt. Eine Wehe dreht dem Baby näm­lich für eine ganz kurze Zeit ge­wis­ser­ma­ßen den Saft ab.

Das Kind ist im Bauch von der Blut­ver­sor­gung über die Na­bel­schnur ab­hän­gig, wel­che mit dem Mut­ter­ku­chen ver­bun­den ist. Die Ge­fä­ße des Mut­ter­ku­chens wie­der­um sind sche­ren­ar­tig mit den Mus­keln und Ge­fä­ßen der Ge­bär­mut­ter ver­äs­telt und bei jeder Mus­kel­kon­trak­ti­on der Ge­bär­mut­ter wer­den die Ge­fä­ße des Mut­ter­ku­chens kurz zu­sam­men­ge­drückt, und die Blut­ver­sor­gung zum Baby ist für die We­hen­dau­er ein­ge­schränkt, aber nicht gänz­lich un­ter­bro­chen.

Daher möch­ten Heb­am­me und Arzt wis­sen, wie gut das Un­ge­bo­re­ne mit die­ser kur­zen Un­ter­bre­chung in der Wehe aus­kommt. Bei einer un­kom­pli­zier­ten Ge­burt reicht es, wenn alle 2 Stun­den für 30–45 Mi­nu­ten die Herz­tö­ne und Wehen auf­ge­zeich­net wer­den. So­bald es aber zu Pro­ble­men kommt oder Me­di­ka­men­te ge­ge­ben wer­den müs­sen, kann es durch­aus sein, dass eine Kar­dio­to­ko­gra­phie über einen län­ge­ren Zeit­raum oder sogar kon­ti­nu­ier­lich bis zur Ge­burt ab­ge­lei­tet wird.

Gibt es in Ge­burts­häu­sern oder bei Haus­ge­bur­ten auch ein CTG?

In Ge­burts­häu­sern oder bei Haus­ge­bur­ten gibt es meis­tens kein CTG–Gerät. Da aber auch dort nicht auf die Ab­lei­tung der kind­li­chen Herz­tö­ne ver­zich­tet wer­den kann, be­sitzt die ge­schul­te Heb­am­me in die­sem Fall das so­ge­nann­te Dop­ton. Das Dop­ton ist ein klei­nes Gerät, wel­ches ähn­lich wie das CTG per Ul­tra­schall­wel­len die Herz­tö­ne des Babys dar­stel­len, je­doch aber keine Wehen auf­zeich­nen kann. Des­we­gen ist die Heb­am­me die ganze Zeit bei der Frau um diese zu be­ob­ach­ten. Sie über­prüft die Herz­fre­quenz des Babys un­mit­tel­bar, wenn die Wehe be­ginnt und, wich­ti­ger noch, wenn die Wehe vor­bei ist. An­hand der Herz­tö­ne kann sie somit Auf­schluss über den Zu­stand des Babys im Bauch geben.

Be­kommt das Baby das CTG mit?

Ein CTG hört sich für das Baby so laut an, wie ein ein­fah­ren­der U-Bahn-Zug. Von daher wun­dern Sie sich nicht, wenn sich Ihr Baby gegen das CTG wehrt. Wer möch­te schon gerne 30 oder mehr nach­ein­an­der ein­fah­ren­de U-Bahn-Züge hören? Je­doch kann die Kar­dio­to­ko­gra­phie na­tür­lich trotz­dem und ge­ra­de auch im Ver­lauf be­trach­tet Auf­schluss auf eine even­tu­el­le Un­ter­ver­sor­gung geben und soll­te in der Schwan­ger­schaft nicht allzu sehr ver­teu­felt wer­den.


Ver­fas­ser/in: Si­mo­ne Lud­wig, Heb­am­me aus Ber­lin-Span­dau von der Heb­am­men­pra­xis Rund­her­um. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Pro­fil fin­den Sie auf der Web­sei­te der Heb­am­men­pra­xis Rund­her­um.

Schlag­wor­te: Heb­am­me | Wo­chen­bett | Ge­burt | Ge­burts­vor­be­rei­tung


Tolle Ra­bat­te rund ums Baby

Wir ver­wen­den Coo­kies, um In­hal­te zu per­so­na­li­sie­ren, Funk­tio­nen für so­zia­le Me­di­en an­bie­ten zu kön­nen und die Zu­grif­fe auf un­se­re Web­site zu ana­ly­sie­ren. Au­ßer­dem geben wir In­for­ma­tio­nen zu Ihrer Ver­wen­dung un­se­rer Web­site an un­se­re Part­ner für Map-Dar­stel­lung und Ana­ly­sen wei­ter. Un­se­re Part­ner füh­ren diese In­for­ma­tio­nen mög­li­cher­wei­se mit wei­te­ren Daten zu­sam­men, die Sie ihnen be­reit­ge­stellt haben oder die sie im Rah­men Ihrer Nut­zung der Diens­te ge­sam­melt haben.
Wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie in un­se­rer Da­ten­schut­z­er­klä­rung.