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Wie wirkt sich Stress auf die Schwangerschaft aus?

Stress SchwangerschaftStress im All­tag lässt sich für wer­den­de Müt­ter nicht völ­lig ver­mei­den. Ein ge­wis­ses Maß an Stress ist nor­mal und so­wohl für die wer­den­de Mut­ter als auch für das Baby nicht schäd­lich. Über­an­stren­gung, psy­chi­scher Stress und star­ke Ängs­te der wer­den­den Mut­ter kön­nen sich je­doch un­güns­tig auf die Ent­wick­lung des un­ge­bo­re­nen Kin­des aus­wir­ken. Ein zu ge­rin­ges Ge­burts­ge­wicht oder eine Früh­ge­burt kön­nen die Fol­gen sein. Psy­chi­scher Stress kann auch zu Spät­fol­gen beim Kind füh­ren, bei­spiels­wei­se zu De­pres­sio­nen.

Keine Ge­fahr bei leich­tem Stress

Wie ei­ni­ge For­scher ver­mu­ten, ist leich­ter Stress für das Kind nicht nur un­ge­fähr­lich, son­dern kann sogar för­der­lich sein. Er kann sich auf die Mo­to­rik, die kör­per­li­che Rei­fung und die geis­ti­ge Ent­wick­lung des Kin­des po­si­tiv aus­wir­ken.

Me­di­zi­ner spre­chen bei po­si­ti­vem Stress von Eu­stress. Im Ge­gen­satz zum Dis­stress, der aus einem un­güns­ti­gen Ver­hält­nis von Reiz­ein­flüs­sen und der Ver­fas­sung der je­wei­li­gen Per­son ent­steht, kann Eu­stress die Leis­tungs­fä­hig­keit för­dern und das Selbst­wert­ge­fühl stär­ken.

Aus­wir­kun­gen von Stress auf den Kör­per

Wäh­rend sich leich­ter Stress sogar po­si­tiv auf Mut­ter und Kind aus­wir­ken kann, stellt star­ker Stress, der Dis­stress, eine Ge­fahr dar. Stress kann zahl­rei­che Ur­sa­chen haben, bei­spiels­wei­se

  • ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me
  • Schwan­ger­schafts­be­schwer­den wie Übel­keit am Mor­gen oder Rü­cken­schmer­zen
  • Pro­ble­me in der Fa­mi­lie
  • hohe An­for­de­run­gen im Beruf
  • Zeit­man­gel
  • Exis­ten­zi­el­le Sor­gen

Für schwan­ge­re Frau­en lässt sich Stress nicht völ­lig ver­mei­den. Der Kör­per schüt­tet in Stress­si­tua­tio­nen Stress­hor­mo­ne wie Nor­ad­re­na­lin, Ad­re­na­lin, Do­pa­min und Vor­stu­fen von Cor­ti­sol aus. Diese Stress­hor­mo­ne er­hö­hen den Blut­druck und die Herz­fre­quenz und füh­ren zu einer fla­che­ren und schnel­le­ren At­mung sowie einer an­ge­spann­ten Mus­ku­la­tur. Die Ver­dau­ungs­tä­tig­keit wird zu­rück­ge­fah­ren. Nicht nur bei der wer­den­den Mut­ter macht sich Stress auf diese Weise be­merk­bar. Er kann auch den kind­li­chen Herz­schlag be­schleu­ni­gen.

Wie sich Über­an­stren­gung in der Schwan­ger­schaft aus­wirkt

Auf Sport soll­ten wer­den­de Müt­ter nicht ver­zich­ten, denn kör­per­li­che Ak­ti­vi­tät kann sich po­si­tiv auf die Schwan­ger­schaft aus­wir­ken. Re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung kann

  • Rü­cken­be­schwer­den ent­ge­gen­wir­ken
  • Kreis­lauf­pro­ble­men vor­beu­gen
  • Übel­keit in der Schwan­ger­schaft lin­dern
  • Blut­druck sen­ken
  • Ri­si­ko von Schwan­ger­schafts­dia­be­tes re­du­zie­ren

Schwanger schwimmenLeich­ter Sport wie Nordic Wal­king, Gym­nas­tik oder Schwim­men sind gut ge­eig­net. Schwan­ge­re Frau­en soll­ten es je­doch nicht über­trei­ben und sich beim Sport, aber auch bei der kör­per­li­chen Ar­beit nicht über­an­stren­gen.

Nicht zu emp­feh­len sind schwe­res Heben und Tra­gen sowie viele Tä­tig­kei­ten mit nach oben ge­reck­ten Armen. Schlimms­ten­falls kann durch sol­che Tä­tig­kei­ten eine vor­zei­ti­ge Ge­burt aus­ge­löst wer­den. Es ist daher wich­tig, auf kör­per­li­che Si­gna­le wie Schmer­zen oder Un­wohl­sein zu ach­ten, um Über­an­stren­gung zu ver­mei­den.

Tipp: Schwan­ge­ren Frau­en ohne kör­per­li­che Be­schwer­den und Ge­gen­an­zei­gen soll­ten täg­lich un­ge­fähr 10.000 Schrit­te lau­fen und sich min­des­tens 150 Mi­nu­ten in der Woche be­we­gen. Das muss nicht immer Sport sein. Auch Spa­zier­gän­ge sind gut ge­eig­net.

Schicht­ar­beit und die ne­ga­ti­ven Fol­gen für die Schwan­ger­schaft

Es ist er­wie­sen, dass sich Schicht­ar­beit ne­ga­tiv auf die Ge­sund­heit aus­wirkt, nicht nur wäh­rend der Schwan­ger­schaft. Da Schicht­ar­beit den na­tür­li­chen Bio-Rhyth­mus aus dem Gleich­ge­wicht bringt, kann sie zu Schlaf­stö­run­gen füh­ren und Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen be­güns­ti­gen. Schicht­ar­beit führt nicht nur zu kör­per­li­chen Be­schwer­den, son­dern sie kann sich auch ne­ga­tiv auf die Psy­che aus­wir­ken. Schlaf­pro­ble­me und chro­ni­sche Er­schöp­fung sind ty­pi­sche Be­schwer­den bei Schicht­ar­bei­tern.

Schicht­ar­beit ist für schwan­ge­re Frau­en nicht grund­sätz­lich ver­bo­ten. Al­ler­dings stellt Nacht­schicht ein Ri­si­ko dar. Das Mut­ter­schutz­ge­setz ver­bie­tet daher Nacht­schicht für schwan­ge­re Frau­en, wenn die Frau­en der Nacht­ar­beit nicht selbst zu­stim­men.

Einer Stu­die von schwe­di­schen Wis­sen­schaft­lern des Stock­hol­mer Ka­ro­linsk-In­sti­tuts zu­fol­ge kann häu­fi­ge Nacht­ar­beit zu Fehl- oder Früh­ge­bur­ten füh­ren. Die For­scher un­ter­such­ten ein di­gi­ta­les Ar­beit­neh­mer­re­gis­ter über einen Zeit­raum von acht Jah­ren und prüf­ten un­ge­fähr 5.000 Ge­bur­ten auf die Zu­sam­men­hän­ge von Schicht­ar­beit und Früh­ge­bur­ten.

Die Stu­die zeig­te, dass Frau­en mit mehr als 25 Nacht­schich­ten wäh­rend der Schwan­ger­schaft ein bis zu 62 Pro­zent hö­he­res Ri­si­ko für Früh­ge­bur­ten haben. Min­des­tens drei auf­ein­an­der­fol­gen­de Nacht­schich­ten im ers­ten Drit­tel der Schwan­ger­schaft stei­gern das Früh­ge­bur­ten­ri­si­ko um 43 Pro­zent.

Das Ri­si­ko von Früh­ge­bur­ten kann sich der Stu­die zu­fol­ge ver­drei­fa­chen, wenn schwan­ge­re Frau­en nach einer Nacht­schicht eine Er­ho­lungs­zeit von we­ni­ger als 28 Stun­den haben oder mehr als acht­mal drei oder mehr Nacht­schich­ten hin­ter­ein­an­der ab­sol­vie­ren.

Ab der ach­ten Schwan­ger­schafts­wo­che kann sich bei zwei oder mehr Nacht­schich­ten in der Woche das Ri­si­ko einer Fehl­ge­burt um 32 Pro­zent er­hö­hen, wie die Deut­sche Heb­am­men Zeit­schrift fest­stellt.

Psy­chi­scher Stress – schäd­lich in der Schwan­ger­schaft

Unter psy­chi­schem Stress lei­det un­ge­fähr jede vier­te Frau wäh­rend der Schwan­ger­schaft. In einer Stu­die am Child­ren’s Na­tio­nal Hos­pi­tal in Wa­shing­ton D.C. un­ter­such­ten Dr. Yao Wu und ihr Team, wie sich psy­chi­scher Stress auf die Schwan­ger­schaft und die geis­ti­ge Ent­wick­lung des Kin­des aus­wirkt. Die For­scher un­ter­such­ten im Rah­men der Stu­die 97 kör­per­lich ge­sun­de, be­rufs­tä­ti­ge schwan­ge­re Frau­en. Sie be­frag­ten die schwan­ge­ren Frau­en und un­ter­such­ten das fe­ta­le Ge­hirn mit der Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie. Mit der Pro­to­nen-Ma­gnet­re­so­nanz­spek­tro­sko­pie mach­ten sie bio­che­mi­sche Ver­än­de­run­gen im kind­li­chen Ge­hirn sicht­bar.

Die Psy­cho­lo­gen un­ter­such­ten mit Stan­dard­tests 18 Mo­na­te nach der Ge­burt die ko­gni­ti­ve Ent­wick­lung der Kin­der. Dabei ging es um

  • Wahr­neh­mung
  • Sprach­ent­wick­lung
  • Mo­to­rik
  • Selbst­re­gu­la­ti­on
  • Er­ken­nen und Äu­ßern von Ge­füh­len

Wie die Stu­die zeig­te, ver­zö­gert psy­chi­scher Stress wäh­rend der Schwan­ger­schaft die ko­gni­ti­ve Ent­wick­lung des Kin­des. Bei vie­len Kin­dern wur­den un­ter­ent­wi­ckel­te sozio-emo­tio­na­le Fä­hig­kei­ten fest­ge­stellt. Die Kin­der kön­nen ein schwie­ri­ges Tem­pe­ra­ment ent­wi­ckeln und las­sen sich oft nur schwer be­ru­hi­gen.

Emo­tio­na­le Ent­wick­lungs­stö­run­gen beim Kind auf­grund von psy­chi­schem Stress

Lei­det die wer­den­de Mut­ter ver­stärkt unter psy­chi­schem Stress, kann das zu emo­tio­na­len Ent­wick­lungs­stö­run­gen beim Kind füh­ren, bei­spiels­wei­se zu ADHS. Die geis­ti­gen Fä­hig­kei­ten des Kin­des sind häu­fig ver­min­dert. Kin­der, die wäh­rend der Schwan­ger­schaft star­kem psy­chi­schem Stress der Mut­ter aus­ge­setzt waren, lei­den spä­ter häu­fi­ger unter Angst­stö­run­gen und De­pres­sio­nen. Sie re­agie­ren emp­find­li­cher auf Reize aus der Um­welt.

Dar­über hin­aus kann es zu kör­per­li­chen Be­schwer­den beim Kind kom­men, bei­spiels­wei­se zu Asth­ma oder Über­ge­wicht. Mög­li­che Fol­gen von psy­chi­schem Stress sind auch ein ge­rin­ge­res Ge­burts­ge­wicht oder Früh­ge­bur­ten.

Wie re­agie­ren Babys im Bauch auf Stress?

Steht die wer­den­de Mut­ter unter Stress, re­agiert das Baby im Bauch mit einem be­schleu­nig­ten Herz­schlag. Das Baby kann un­ru­hig wer­den, was mit ver­stärk­ten Kinds­be­we­gun­gen ein­her­geht. Die ver­stärk­te Aus­schüt­tung von Kor­ti­sol kann zu Ver­zö­ge­run­gen bei der Ent­wick­lung des Kin­des füh­ren.

Ein po­si­ti­ves Stress­le­vel, der Eu­stress, scha­det dem Baby nicht und kann des­sen Ent­wick­lung sogar för­dern. Das Baby er­lebt im Mut­ter­leib be­reits ver­schie­de­ne Stim­mun­gen mit. Dau­er­haf­ter Stress wirkt sich ne­ga­tiv auf das Baby aus und kann dazu füh­ren, dass es un­ru­hig wird.

Die Pla­zen­ta stellt eine Schran­ke dar. Nicht immer pas­sie­ren diese Stress­hor­mo­ne diese Schran­ke, so­dass bei ge­rin­gem Stress noch nichts zu be­fürch­ten ist.


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