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Das Leben mit einem Schreibaby

Recht auf Hilfe für Fa­mi­li­en mit Schreiba­bys als In­stru­ment zum Schutz des Kin­des­wohls
„Mein Herz rast, ich bin schwei­ß­ge­ba­det, ich zit­te­re, kann kei­nen kla­ren Ge­dan­ken mehr fas­sen. Mein drei Mo­na­te alter Sohn Eric schreit und schreit. Was auch immer ich tue, er hört nicht auf. Ich ver­su­che ihn zu trös­ten, mit Wor­ten mit schau­keln und wip­pen, wohl wis­send, dass auch dies mal wie­der nicht hel­fen wird. Ich bin so müde, ich bin er­schöpft. Ich gebe ihm die Brust, doch er ver­wei­gert sie. Ich fühle mich ab­ge­lehnt, ge­de­mü­tigt. Ich suche nach Hilfe bei Fa­mi­lie und Freun­den. Die Rat­schlä­ge tref­fen mich wie Schlä­ge ins Ge­sicht. Mein Mann steht hilf­los neben mir – auch er fin­det nachts keine Ruhe mehr. Die Part­ner­schaft ist am Tief­punkt. Ich bin eine schlech­te Ehe­frau und Mut­ter. Wenn ich nur das oh­ren­durch­drin­gen­de Schrei­en ab­stel­len könn­te.“

So be­schreibt Chris­ti­na*, die Mut­ter ihre Lei­dens­ge­schich­te mit ihrem Sohn Eric*. Diese Mut­ter fand Hilfe in der SchreiBa­by­Am­bu­lanz Mitte und konn­te sich so mit Hilfe der Kri­sen­be­glei­te­rin Paula Di­ede­richs einen Weg aus dem Di­lem­ma bah­nen.

Schrei­at­ta­cken sind aus­ge­spro­chen schwer zu er­tra­gen. Das Kind und auch die El­tern ge­ra­ten in einen Aus­nah­me­zu­stand. Hilfe für diese Fa­mi­li­en ist drin­gend not­wen­dig, da an­sons­ten die Un­ver­sehrt­heit des Säug­lings nicht ge­währ­leis­tet wer­den kann, be­rich­tet Paula Di­ede­richs, Grün­dungs­mit­glied von Rück­halt e.V., Ver­ein für kör­per­py­cho­the­ra­peu­ti­sche Kri­sen­be­glei­tung.

Bei Säug­lin­gen mit einer ex­trem aus­ge­präg­ten Schrei­sym­pto­ma­tik be­steht die Ge­fahr, dass die­ses Kind ge­schüt­telt wird, dies pas­siert in Deutsch­land jähr­lich ca. 100 bis 200 Mal. 27 Pro­zent der Kin­der ster­ben an den Fol­gen des da­durch ver­ur­sach­ten Schä­del-Hirn-Trau­mas. Vie­ler­orts ist man in­zwi­schen für die­ses Thema sen­si­bi­li­siert, auch wer­den in ei­ni­gen Kom­mu­nen Ein­rich­tun­gen vom Ge­setz­ge­ber fi­nan­ziert, die Hil­fen für diese Fa­mi­li­en an­bie­ten. Al­ler­dings müs­sen in vie­len SchreiBa­by­Am­bu­lan­zen die El­tern selbst zah­len. Da­durch wird die Hilfe von är­me­ren Fa­mi­li­en nicht in An­spruch ge­nom­men, be­rich­tet Frau Di­ede­richs wei­ter.

Das Ge­setz sieht zwar einen Rechts­an­spruch auf Hil­fen zur Er­zie­hung vor – sprich Fa­mi­li­en­hil­fe. Diese kommt je­doch nur zum Ein­satz, wenn es tat­säch­lich Er­zie­hungs­pro­ble­me gibt. „Im Falle eines Schrei­kin­des kön­nen wir je­doch noch nicht von Er­zie­hungs­pro­ble­men im ei­gent­li­chen Sinne spre­chen“, er­läu­tert Di­ede­richs. Aus einem schlech­ten Start ins Leben könn­ten al­ler­dings Bin­dungs­stö­run­gen und dar­aus re­sul­tie­rend Pro­ble­me in der El­tern-Kind-Dy­na­mik er­wach­sen. Von einem Recht auf Hilfe bei Schrei­at­ta­cken und früh­kind­li­chen Stö­run­gen sei man in der bun­des­deut­schen Ge­setz­ge­bung je­doch weit ent­fernt. „Wol­len wir den Kin­der­schutz ernst neh­men müss­te sich dies drin­gend än­dern“, for­dert die Kri­sen­be­glei­te­rin.

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*Namen wur­den ge­än­dert


Ver­fas­ser/in: Dip. Soz. Päd. Paula Di­ede­richs, geb. 15.02.1957. Rück­halt-Kri­sen­be­glei­te­rin für Schwan­ger­schaft Baby und Klein­kind­zeit, Lei­te­rin der SchreiBa­by­Am­bu­lanz Mitte-Wed­ding. In der Nach­bar­schaf­te­ta­ge Mitte Lei­tung des Wei­ter­bil­dungs­in­sti­tuts für kör­per­psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Kri­sen­be­glei­tung (WIKK) in Ber­lin, Schwer­punkt: Zeit­raum Schwan­ger­schaft, Ge­burt und frühe Kind­heit. Fort­bil­dung und Su­per­vi­si­on in Deutsch­land, Ös­ter­reich und Schweiz, Au­to­rin, Lehr­auf­trag an den Hoch­schu­len Darm­stadt und Inns­bruck.

Schlag­wor­te: Ge­sund­heit | Erste Hilfe für Kin­der


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