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Nina Eichinger im Exklusiv Interview mit schwangerinmeinerstadt.de

Nina Eichinger Baby

„Ich bleibe ich selbst – mit neuen Prioritäten.“
Verschwitzt. Überwältigt. Schlaflos – und trotzdem immer hellwach. So fasst Nina Eichinger ihre ersten Tage als Mutter zusammen. Wie genau die Moderatorin und Schauspielerin den Start ins Mama-Dasein erlebt hat, erzählt sie unserer Autorin Silke im Interview. Ein Gespräch unter Mamis über wache Nächte, Wochenbett und den Wahnsinn im Kreißsaal. Und über das kleine Wesen, das all das wert ist.

Silke: Das Wichtigste zuerst: Wie geht es dir? Oder anders gefragt: Wie lange hast du heute Nacht am Stück geschlafen?

Nina: Es war eine gute Nacht: Ich konnte drei Stunden ohne Unterbrechung schlafen. Normalerweise sind es zwei, maximal zweieinhalb …

… das kommt mir bekannt vor. Hand aufs Herz: Hattest du dir deine Nächte als Mutter so vorgestellt?

Ganz ehrlich: Ich wusste immer überhaupt nicht, wie ich mir das Mami-Dasein vorstellen soll. Aber so viel weiß ich jetzt: Mich macht das Schlafdefizit echt fertig. Josef hat leider schon seit Monaten einen Zweieinhalb-Stunden-Rhythmus. Dass ich da überhaupt noch funktioniere, ist für mich ein Wunder! Früher ging ich schon am Stock, wenn ich drei Nächte hintereinander weniger als 8 Stunden Schlaf hatte. Es ist Wahnsinn, was man alles schafft, wenn es nicht anders geht. Mir hat das eine unglaubliche Stärke gegeben.

Zum Stichpunkt „Wahnsinn, was man alles schafft“: Möchtest du uns von der Geburt erzählen? Kann man sich auf das, was einen im Kreißsaal erwartet, vorbereiten?

Ich würde sagen: Augen zu und durch. (lacht) Im Ernst: Als Frau hat man ja nicht wirklich eine Wahl und muss einfach auf seinen Körper und auf die Natur hören. Aber mir hat es sehr geholfen, Jemanden an meiner Seite zu haben, der weiß, wie er mich unterstützen kann. Und der von der ganzen Situation nicht komplett überrumpelt wird. Deswegen bin ich auch so dankbar, dass ich eine unglaublich nette und kompetente Hebamme an meiner Seite hatte und auch, dass mein Freund vor der Geburt einen Mini Vorbereitungskurs gemacht hat, bei dem man ihm die Fakten und ein paar Tricks beigebracht hat.

Nina Eichinger BabyDenke kurz an deine ersten Tage als Mutter zurück: Welche Worte beschreiben diese Zeit am besten?

Verschwitzt. Überwältigt. Schlaflos. Hellwach. (lacht) Zum Glück funktionierte das Stillen nach ein paar Tagen dann super. Was mir am Anfang aber nicht so klar war (und was man Frauen wirklich deutlich sagen muss!): Es ist so seltsam und auch fürchterlich, dass viele Frauen die allerersten Tage noch keine Milch haben. Man wird das Gefühl nicht los, dass das kleine Wesen verhungert oder verdurstet. Sehr seltsam von der Natur eingerichtet. Man darf sich davon nicht entmutigen lassen!

Was mir auch nicht so klar war, ist alles, was mit dem Wochenbett zu tun hat. Das ist eine sehr anstrengende und unangenehme Zeit. Da tut es gut, sich mit anderen auszutauschen. Mir hat auch das Buch „Das Wochenbett“ von Loretta Stern (Kösel Verlag) sehr gefallen: Es gibt einem die Bestätigung, dass viele Veränderungen und Dinge die mit dem Körper passieren wirklich alle normal sind. Es dauert ja zum Glück nicht lang … aber ein, zwei Wochen muss man wirklich kämpfen und kann nicht fassen, was alles mit dem Körper vorgeht.

Abgesehen von den körperlichen Veränderungen: Viele behaupten, mit der Geburt des ersten Kindes ändert sich einfach alles. Ist das wirklich so?

Ich sehe das so: Man merkt recht bald, dass man zwar neue Prioritäten hat, aber natürlich noch die gleiche Person ist. Ich liebe einen Menschen mehr in meinem Leben und ich trage eine größere Verantwortung als je zuvor. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich mich komplett verändert habe.

Ich finde es wichtig, dass jeder auch noch andere Dinge pflegt und genießt außer dem Baby und der Familie. Und man merkt, wie gut es tut, sich für bestimmte Dinge die Zeit zu nehmen. Bei mir sind das Ausritte, Spaziergänge mit dem Hund, mal wieder zu zweit oder mit Freunden essen gehen oder einfach eine Stunde lesen.

Aber natürlich verändert sich trotzdem eine Menge. Man ist plötzlich ferngesteuert. Und dann sind beide, Vater und Mutter, oft so übermüdet, dass man sowieso nicht mehr klar denken kann. Mitten in dieser Phase des Schlafentzuges sollst du dann eine neue Rolle einnehmen, die dich erst einmal komplett überfordert. Und gleichzeitig ist man quasi frisch verliebt und beobachtet jeden Atemzug und Herzschlag des kleinen Menschen.

Erzähl uns von dem „kleinen Menschen“! Kannst du dich an den Gedanken erinnern, der dir durch den Kopf ging, als du Josef das erste Mal gesehen und im Arm gehalten hast?

Ich war so erschöpft, dass ich eigentlich gar nicht mehr denken konnte. Ich glaube, dann war mein erster Gedanke: „Unglaublich, was der für einen „Cone Head“ hat. Bin gespannt, wann sich der verwächst.“ Und dann war ich eigentlich einfach nur unglaublich froh, dass alles vorbei war und gut gegangen ist. Und erleichtert, dass er gesund erschien.

Und an eine Sache erinnere ich mich ganz genau, daran hat sich auch bis heute nichts geändert: Von der ersten Sekunde an war ich erfüllt von einem unglaublichen Beschützerinstinkt.

Wie zeigt der sich im Alltag?

Ich glaube das beginnt damit, dass man den Kleinen ja kaum hergeben will, man flüstert nur noch damit man ihn nicht stört, wacht komplett verkrampft auf weil man ihn nicht ablegen wollte und schaut immer wieder nachts nach ob er noch atmet. Und dann geht es natürlich im Alltag weiter, z.B. bei der Pflege und mit der Auswahl der Produkte: Mir ist wichtig, dass Josef so wenig wie möglich mit Chemie in Kontakt kommt. Von der Creme über die Windel bis zur Kleidung achte ich da sehr genau drauf und verzichte auf alles Chemische, wo es nur geht.

Wenn du an deine Schwangerschaft zurückdenkst: Gibt es Dinge, die du im Nachhinein anders machen würdest?

Ich glaube, ich würde versuchen mir mehr Zeit zu nehmen und es bewusster zu genießen. Das gilt auch für die Zeit nach der Geburt. Es stimmt wirklich: Die Zeit vergeht so schnell! Ich würde das nächste Mal wirklich die 4–8 Wochen nach der Geburt einfach nur für mich und das Baby haben wollen und die Zeit genießen, ohne irgendwelche Verpflichtungen wahrzunehmen. Ich hätte außerdem von Anfang an eine Nonomo Federwiege gehabt. (lacht) Ich glaube das hätte mir einiges mit dem Schlafen erleichtert!.

Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben derzeit aus? Beschreibe uns einmal einen Tag von „Mama Nina“!

Wir stehen zwischen 6:30 Uhr und 8:30 Uhr auf, je nachdem wann er ins Bett ist. Dann wird er erstmal gewickelt und er darf als Nackedei seine morgendlichen Turnübungen machen, während ich dusche, Zähne putze und so weiter. Dann mach ich Frühstück – auch für Josef, und dazu wird er dann irgendwann in diesem Zeitfenster gestillt. Dann sind auch schon drei Stunden um und ich versuche, ihn in den Schlaf zu singen.

Du singst?

Ich hätte nie gedacht, WIE viel ich singen würde als Mutter! (lacht) Ich pack ihn dann in den Kinderwagen und schnapp mir den Hund für unseren großen Spaziergang.

Hund UND Baby – klappt das gut?

Na klar klappt das! Aber manchmal ist es wirklich sau anstrengend. Es ist eben wie zweites Kind. (lacht) Aber ich habe ja das Glück mitten in München zu leben: Mit Kind im Kinderwagen oder in meiner Bondolino-Babytrage von Hoppediz und Hund an der Seite kann ich alles wunderbar erreichen, von der Bank bis zum Café ist alles fußläufig erreichbar. Direkt um die Ecke habe ich zum Beispiel „Das Kinderzimmer“: ein toller Laden, die Leute dort wissen wirklich immer eine Lösung. Nach anderthalb Stunden unterwegs im Wagen wacht Josef meistens auf. Dann sind wir in der Regel am Markt oder wieder daheim. Dann heißt es: Raus aus dem Wagen, wickeln, krabbeln und spielen. Ich esse spät Mittag – danach folgt dann schon ein Nachmittagsschlaf. Dann wird nochmal Quatsch gemacht bis abends, dann koche ich und versuche ihn ins Bett zu kriegen.

Hast du manchmal Hilfe bei der Betreuung?

Zum Glück ja! Ich habe das Glück eine großartige Mama um die ecke zu haben und ein älteres Pärchen, das mir an vielen Tagen mit dem Kleinen hilft. Wenn ich beim reiten bin gebe ich ihn ein bis zwei Stunden zu meiner Reitlehrerin. Am Wochenende ist dann auch sein Vater da, was bedeutet, dass ich ein paar Stunden länger schlafen kann, denn dann hat Papa Dienst:)

Liebe Nina, vielen Dank für das Interview und die offenen Worte. Eine wichtige Frage kommt nun ganz zum Schluss: Was ist das Schönste am Mami-Sein?

Dass man ein Kind hat, das einen zu einer macht.

© Bilder: Sabine Gistl Georgenstraße 46/ 80799 München www.boccalu.com


Welche Fragen an Nina interessieren Dich?

Wir werden versuchen die Antworten im nächsten Interview herauszufinden

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