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Reboarder: Rückwärts in die Zukunft
Als wir Kinder waren, gab es für uns im Auto nur eine Fahrtrichtung: vorwärts. Zumindest soweit unsere Erinnerung zurückreicht. Doch mittlerweile haben zahlreiche Crash-Tests belegt: Es wird Zeit, umzudenken – und unsere Kinder viel länger rückwärtsfahren zu lassen.
Beistellbettchen oder Stubenwagen? Einweg- oder Mehrwegwindeln? Stillen oder Fläschchen geben? Für junge Eltern gibt es zahlreiche Themen, an denen sich die Geister scheiden. Doch wenn es um das Thema Kinder im Straßenverkehr geht, zählt nur ein einziges Argument: die Sicherheit. Daher setzen sich Sicherheits-Experten zunehmend für eine Sitzplatzänderung auf der Rückbank ein und fordern: Kinder sollten bis zu einem Alter von vier Jahren im Auto rückwärts sitzen.
Großer Kopf, fragiler Nacken
Ausschlaggebend für die Rückwärts-Empfehlung ist der Körperbau von Babys und Kleinkindern: Sie haben im Vergleich zu ihrem restlichen Körper noch sehr große und schwere Köpfe. Im Gegensatz dazu ist die Nacken- und Rückenmuskulatur – deren Aufgabe es ist, den Kopf zu stützen – noch sehr fragil und wenig belastbar. Schon im Ruhezustand ist dieses Ungleichverhältnis eine große Bürde für die Kleinen. (Wohl jeder Mutter ist es einmal passiert, dass das kleine Köpfchen unkontrolliert nach hinten wegkippte). Stellen Sie sich nun die Belastung auf den kleinen Nacken bei einem Autounfall vor!
Kommt es zum unkontrollierten Aufprall, passieren bei einem vorwärts gerichteten Kindersitz zwei Dinge. Erstens: Das Kind wird (wie alle Autoinsassen) nach vorne gerissen. Zweitens: Die so entstehende Zugkraft zieht abrupt dort, wo das meiste Gewicht liegt – am Kopf. Die tragischen Folgen können im schlimmsten Fall zum inneren Genickbruch führen: Das Rückenmark in der Wirbelsäule wird überdehnt, bis es reißt. Was in den meisten Fällen zum sofortigen Tod oder zur Querschnittslähmung führt.
180° Grad Umdenken für 90 % weniger Gefahr
Lotta Jakobsson ist Expertin für Kindersicherheit im Sicherheitszentrum von Volvo in Schweden. Sie hat bereits 2007 in einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gemahnt, dass Kinder bis zum Alter von drei, vier Jahren im Auto rückwärts sitzen müssen. In Skandinavien sind die rückwärts gerichteten Kindersitze, Reboarder genannt, heute schon Gang und Gäbe. Mit erfolgreichen Ergebnissen: Schweden gilt sowohl für große als auch für kleine Autofahrer als das sicherste Land der Welt.
Sitzt das Kind in einem Reboarder, wird die massive Kraft des Aufpralls über den ganzen Oberkörper verteilt. So werden Oberkörper und Kopf gleichermaßen in die Schale gedrückt, ohne dass es zu einer Dehnung des Rückenmarks kommt. Rückwärts gerichtete Kindersitze reduzieren so die Gefahr schwerer Verletzungen bei einem Frontalunfall um ca. 90 %. Vorwärts gerichtete hingegen erreichen nur Quoten von 60–76 %.
Teure Sicherheit?
Bei Sicherheit darf man nicht auf den Preis achten. Leichter gesagt als getan, wenn das Geld für einen Reboarder schlicht nicht da ist. Angebote gibt es ab ca. 200 bis um die 400 Euro – ein ganz schöner Geldfresser. Hier lohnen sich das Rechnen und eine frühe Anschaffung, am besten direkt im Zuge der Erstausstattung. Denn der Reboarder ist Babyschale, Autositz Gruppe I und Isofix-Basis in einem. Wer also von Geburt an auf den Reboarder setzt, spart im besten Fall noch Geld – und fährt seinen kleinen Liebling von Tag 1 an sicher in die Welt.
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