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10 Fakten zur Entbindung im Geburtshaus

Kaum ein anderes Ereignis im Leben einer Frau ist so emotional und einzigartig wie die Geburt eines Kindes. Deshalb machen sich viele Schwangere bereits frühzeitig Gedanken, wo sie den neuen Erdenbürger begrüßen möchten und wie sie entbinden möchten.
Eine Entbindung im Geburtshaus ist für viele Frauen die perfekte Mischung aus Klinikgeburt und Hausgeburt, weshalb sich diese Art der Geburt größter Beliebtheit erfreut. Hier gibt es ein paar Fakten zur Geburtshaus-Entbindung.

1. Rundum-Betreuung während der Geburt

Ein Geburtshaus ist zumeist eine kleine Einrichtung, die allein dadurch eine gewisse Wohlfühl-Atmosphäre hat. Der große Vorteil einer Entbindung im Geburtshaus ist für viele Frauen die 1:1-Betreuung, die in den meisten Fällen gewährleistet ist. Eine Hebamme betreut die Gebärende während der ganzen Geburt, in der Endphase wird eine zweite Hebamme dazugerufen. Oft kennen sich Schwangere und Hebamme bereits durch Vorsorgetermine oder individuelle Beratungsgespräche, so dass es bereits eine Beziehung zwischen ihnen gibt.

2. Sicherheit vor – Verlegung bei Komplikationen

Kommt es während der Geburt zu Komplikationen, gehen die Gesundheit des Kindes und der Mutter vor. Gründe für eine Verlegung in ein nahegelegenes Krankenhaus ist oft ein Geburtsstillstand, der weitere medizinische Maßnahmen nötig macht. Auch wenn die Herztöne des Kindes auffällig sind oder die Gebärende Schmerzmittel oder eine Periduralanästhesie (PDA) benötigt, kann die Verlegung eingeleitet werden.

3. Sanfte Entbindung – Ausstattung eines Geburtshauses

Das Geburtshaus möchte ein Ort sein, an dem Frauen in einer gemütlichen und privaten Atmosphäre ihr Kind auf die Welt bringen können. Das bringt es mit sich, dass auf die typische klinische Ausstattung verzichtet wird, auch ein Arzt ist nicht anwesend. Trotzdem ist das Geburtshaus auf Notfälle vorbereitet, mit einem Herzton-Wehenschreiber (CTG) wird der gesundheitliche Zustand des Kindes während der Geburt ständig überwacht. Ein beruhigendes Farbkonzept, behagliche Möbel und sanfte Musik als Kulisse sollten für eine natürliche und einmalige Geburt sorgen.

4. Schmerzsenkende Mittel im Geburtshaus

In Geburtshäusern wird weitestgehend auf die Gabe von den üblichen Schmerzmitteln abgesehen, eine Periduralanästhesie (PDA) kann nicht angeboten werden. Der Verzicht auf schmerzsenkende Mittel beruht auf der Idee, die Geburt als natürlichen Vorgang und nicht als medizinischen Prozess zu verstehen. Um der Gebärenden Linderung zu verschaffen, wird sie mit Massagen, Akupunktur und homöopathischen Mittel unterstützt. Das Nutzen von verschiedenen Gebärpositionen und warme Bäder gehören auch zu den Möglichkeiten, Schmerzen zu lindern.

5. Die ambulante Entbindung im Geburtshaus

Geburtshäuser verfügen in den meisten Fällen über keine Zimmer für den stationären Aufenthalt. Deshalb ist es gängig, dass die Mutter ambulant entbindet und sich in den nächsten drei bis vier Stunden ausruht, das erste Mal stillt und ihr Kind kennenlernt. In dieser Zeit kann auch die erste Vorsorgeuntersuchung vorgenommen werden. Anschließend kann die kleine Familie nach Hause gehen, die Nachsorgehebamme betreut Mutter und Kind in den nächsten Tag intensiv.

6. Fälle, in denen man nicht im Geburtshaus entbinden kann

Grundsätzlich ist es möglich, auch mit einem vorangegangenen Kaiserschnitt in einem Geburtshaus zu entbinden – viele Geburtshäuser schließen es jedoch aus, um mögliche Risiken zu vermeiden. Ausgeschlossen sind Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, Beckenendlagen, schwere Grunderkrankungen und schwangerschaftsbedingte Erkrankungen wie die insulinpflichtige Diabetes oder der Herzfehler.

7. Kosten für die Entbindung im Geburtshaus

Seit 2008 werden die Kosten für eine Entbindung im Geburtshaus von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Möchte man eine ganz bestimmte Hebamme während der Geburt vor Ort dabei haben, dann kann man das Angebot der Rufbereitschaft nutzen. Dann befindet sich die Hebamme während der ganzen Betreuungszeit auf Rufbereitschaft, die Kosten in Höhe von circa 550 Euro werden jedoch in den meisten Fällen nicht von den Krankenkassen übernommen. Es lohnt sich jedoch bei der eigenen Krankenkasse anzufragen.

8. Vorteile einer Entbindung im Geburtshaus

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass bei Geburten im Geburtshaus weniger Geburtshilfen wie die Geburtszange und Saugglocke eingesetzt, außerdem werden Geburten seltener eingeleitet. Wer die klinische Ausstrahlung eines herkömmlichen Kreißsaales scheut, der ist im Geburtshaus genau richtig. Durch die enge Betreuung der Hebamme soll es zudem weniger Probleme beim Stillen geben.

9. Anmeldung im Geburtshaus

Eine Anmeldung im Geburtshaus sollte aufgrund der wenigen Plätze so früh wie möglich angegangen werden. Bereits in der 13. SSW kann man einen Besichtigungstermin vereinbaren, in dem man die Einrichtung und die Mitarbeiterinnen kennen lernen kann.

10. Studien zur Geburtshaus-Entbindung

Verschiedene Studien haben sich der Qualität der Entbindung im Geburtshaus gewidmet. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherungen hat gemeinsam mit verschiedenen Hebammenverbänden eine Studie in Auftrag gegeben, die die klinische und außerklinische Geburt vergleicht.

Es wurden 90.000 unkomplizierte Geburten zwischen 2005 bis 2009 untersucht. Eines der Ergebnisse ist, dass im Geburtshaus weniger Medikamente eingesetzt werden (6,6 Prozent gegenüber 19 Prozent in der Klinik). Zudem werden mehr Gebärpositionen genutzt und es kommt zu weniger Verletzungen des Damms (41,2 Prozent gegenüber 29,8 Prozent in der Klinik). Außerdem verlassen mehr Mütter gemeinsam mit ihrem Kind das Geburtshaus (+ 0,7 Prozent) als die Klinik, weil eine Nachbehandlung nicht nötig ist.


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