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Brauche ich eine Hebammen? Ab wann? Was macht sie genau?

Wofür eine Hebamme da ist, erklärt Simone Ludwig, Hebamme aus Berlin.
Der Schwangerschaftstest ist positiv und die Freude ist groß. Oder manchmal auch der Schock, wenn die Menstruation einfach nicht kommen will. Nachdem sich die erste Euphorie gelegt hat, man es dem Partner und der Familie auf liebevolle, schonende Art und Weise beigebracht hat, knüpft meist nahtlos die Phase der 1000 Fragezeichen an: „Wo muss ich als erstes hin?“ – „Was muss ich alles beantragen?“ – „Wie läuft das jetzt überhaupt alles ab?“

In den meisten Fällen führt der erste Weg zum Frauenarzt, der die Schwangerschaft per Ultraschall feststellt und das erste Foto des etwa 4–6 Wochen alten Lebens schießt, das schönste türkis-blaue Heft der Welt ausstellt – den Mutterpass – und Sie etwa 4 Wochen später zur nächsten Vorsorgeuntersuchung wieder in die Praxis einbestellt.

Zur Vorsorgeuntersuchung gehören übrigens die Blutdruck- und Gewichtskontrolle, eine Urinuntersuchung sowie die Kontrolle des Wachstums und der Lage ihres Babys im Bauch.

hebamme.jpgWas die Frauenärzte aber zu diesem Zeitpunkt gern noch für sich behalten, ist, dass es auch Hebammen gibt. Im Allgemeinen sind Hebammen erstmal nur bekannt, weil sie im Krankenhaus arbeiten und bei der Geburt dabei sind. Manchmal kennt man eine Hebamme aus dem näheren oder entfernteren Bekanntenkreis, oder aus Erzählungen von Freundinnen, die bereits Mütter sind.

Oder, weil Sie schon fast die Hälfte der Schwangerschaft hinter sich haben und der Frauenarzt dann fragt: „Haben Sie schon eine Hebamme“? (Die Zusammenarbeit von Frauenarzt und Hebamme ist in der Regel wirklich gut, das sollte sie auch sein, nur leider haben die Ärzte meistens kein Feingefühl für den richtigen Zeitpunkt …)

Per Gesetz steht nämlich jeder schwangeren Frau die Begleitung/Betreuung durch eine Hebamme schon ab dem positiven Schwangerschaftstest zu. Egal, ob Sie den zu Hause heimlich allein auf der Toilette machen oder ob es hochoffiziell beim Frauenarzt passiert. Denn die Fachfrau für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett heißt Hebamme.

Und hier ist es von Vorteil, wenn man sich so früh wie möglich um seine persönliche Hebamme kümmert. Denn: Dieses Verhältnis ist ein ganz besonderes. Es dauert im Idealfall etwa 20 Monate (vom ersten Kennenlernen bis zum allerletzten Termin, wenn das Kind etwa 1 Jahr alt ist), ist sehr intim und man bespricht mit der Hebamme alle wichtigen Fragen, vom ersten Ziehen im Unterleib, über Veränderungen an der Brust, bis hin zur Vorsorgeuntersuchung, Fragen zur Geburt und zu der Zeit, wenn das Baby dann auf der Welt ist – all das ist Aufgabe einer Hebamme. Und je länger Sie sich mit der Suche Zeit lassen, desto schwieriger wird es, Ihre passende Hebamme zu finden.

Wenn Sie sich umgehört, im Internet gestöbert und letztendlich eine Hebamme gefunden haben, mit der Sie sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vorstellen können, rufen Sie sie an und vereinbaren einen Termin für das erste Vorgespräch. Hier können sie sich kennenlernen und gemeinsam den weiteren Weg planen. Wie wünschen Sie sich die Begleitung? Soll die Hebamme erst kommen, wenn das Baby da ist? Soll sie auch schon Ansprechpartnerin bei Fragen und Problemen in der Schwangerschaft sein und im Wechsel mit dem Frauenarzt vielleicht eine Vorsorge übernehmen? Oder sogar die Vorsorgen allein durch die Hebamme und nur zum Ultraschall zum Arzt? All das ist möglich – Sie müssen sich nur Gedanken darüber machen, was SIE wollen und es darf keine Risikoschwangerschaft sein. Ultraschalluntersuchungen machen wir Hebammen eher selten, und wenn, dann nutzen wir dafür unsere Hände und tasten den Bauch ab. Sie werden erstaunt sein, was Hebammen dadurch so alles erkennen können.

Übrigens: Die Hebamme wird von der Krankenkasse bezahlt. Sie geben ihr einfach ihre Versichertenkarte und der Rest wird von der Hebamme mit der Kasse ausgemacht. Manchmal gibt es Zusatzleistungen, wie Akupunktur oder K-Taping, bei denen ein geringer Eigenanteil anfällt, aber das werden Sie vorher von Ihrer Hebamme erfahren.

Privatversicherte Frauen sollten sich von ihrer Versicherung schriftlich bestätigen lassen, welche Hebammenleistungen in welchem Umfang übernommen werden, damit es hinterher zu keiner bösen Überraschung kommt.


Verfasser/in: Simone Ludwig, Hebamme aus Berlin-Spandau von der Hebammenpraxis Rundherum. Weitere Informationen zum Profil finden Sie auf der Webseite der Hebammenpraxis Rundherum.

Schlagworte: Hebamme | Wochenbett | Frauenarzt | Hebammenpraxis | Aufgabe der Hebamme


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