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Gar nicht mal so einfach: So haben wir für unsere Tochter einen Krippenplatz gefunden
Ich würde gerne behaupten, dass die Suche nach einem Kita-Platz für unsere Tochter entspannt und unkompliziert ablief. Dass ich nicht zwischenzeitlich wenig Hoffnung hatte, und einfach irgendeinen Platz angenommen hätte. Rückblickend weiß ich – ein Glück – dass alles gut gelaufen ist. Und dass wir einen besseren Kitaplatz gefunden haben, als ich es lange für möglich gehalten habe. Folgendes hat uns bei der Suche geholfen:
Die Suche nach einem Kitaplatz für unsere Tochter startete ich, als diese noch nicht einmal ein halbes Jahr alt war. Trotzdem hatte ich das Gefühl, nicht wirklich früh dran zu sein, sondern eher ziemlich spät. Viele Eltern hatten sich bereits informiert. Beim gemeinsamen Kinderwagenschieben berichtete diese oder jene Mutter, mit welchen Einrichtungen sie bereits telefoniert habe. Nach einem dieser Treffen spazierte ich mit leichter Verzweiflung nachhause und begann die Kitaplatzsuche für unsere Tochter. Wir leben in München und nach allem, was ich bis dahin zum Thema Betreuung gehört hatte, stellte ich mich auf das Schlimmste ein.
Die Suche beginnt: Welche Kita passt zu uns?
Wer wie wir in München lebt, registriert sich am Anfang der Kitasuche auf einem Portal namens Kitafinder. Hier findet man sämtliche Kitas, Krippen und Kindergärten der Stadt. Für viele kann man sich direkt über die Seite voranmelden, manche muss man separat kontaktieren. Beim Scrollen durch die Einrichtungen, die unserem Zuhause am nächsten sind, fühlte ich mich wie wenige Wochen zuvor vor dem Drogeriemarktregal mit Pre-Milch: Ein unendliches Angebot, das sehr ähnlich und doch maximal verschieden schien, vermittelte mir ein Gefühl, bei dem ich am liebsten weggerannt und geweint hätte.
Wer schlafartig flüchtet, findet natürlich weder die passende Pre-Milch für sein Baby noch einen Betreuungsplatz. Also klickte ich wild herum, meldete unser minikleines Baby bei diversen Einrichtungen an und landete auf Wartelisten. „Nur wenige Plätze verfügbar“ las ich meistens. Den Umfang der Betreuung? Keine Ahnung, wie sollte ich das denn schon konkret wissen? Ich wählte irgendwelche Zeiten aus, gab an, was mein Partner und ich arbeiteten, und dachte die ganze Zeit: Wie sollen wir denn bei dieser anonymen Suche unter all den anderen Bewerber*innen jemals einen Platz für unsere Tochter finden?
Meine persönlichen Top 5: Was uns bei der Kitaplatzsuche geholfen hat
Ich habe es eingangs bereits verraten: Wir haben schlussendlich einen Kitaplatz für unsere Tochter gefunden. Und zwar einen in einer richtig tollen Krippe mit liebevollen Erzieherinnen. Diese Punkte haben uns meiner Meinung nach geholfen:
1. Eine Bewerbung schreiben
Ja, ich musste erst einmal schlucken, als eine Mama-Freundin von ihrer Kita-Bewerbung erzählt hat. Und dann ist mir eingefallen, dass wir bei unserer Wohnungssuche ebenfalls eine verfasst haben. Dass ich das zunächst super peinlich fand und am Ende fast das Ultraschallbild unserer ungeborenen Tochter miteinfügen wollte (glücklicherweise fanden wir unsere Traumwohnung auch ohne ein Bild aus SSW 25). Also verfasste ich auch für die Suche nach einem Kitaplatz einen Text. Ich stellte uns als Familie vor, was uns und unsere Tochter (so gut man das eben über ein fünf bis sechs Monate altes Baby sagen kann) ausmachte, und warum wir uns diese ohne jene Einrichtung gefiel. Ob die Bewerbung wirklich zum Kitaplatz führte – ich weiß es nicht. Aber zumindest gab sie mir das Gefühl, selbst aktiv zu werden.
2. E-Mails schreiben und/oder anrufen
Ich bin kein großer Fan vom Telefonieren. Deshalb schrieb ich E-Mails an all jene Kitas, die zu meinen Favoriten zählten. Auf diese Weise konnte ich zudem unsere Bewerbung mitanhängen und kam mir dabei nur mittel-verzweifelt vor. Manche Ansprechtpartner*innnen antworteten und verkündeten, dass wir auf Platz 152 der Warteliste stehen, andere bedankten sich für die netten Worte, und wieder andere meldeten sich überhaupt nicht zurück. Bleibt eine Antwort aus, aber das Interesse an einer Einrichtung ist groß, würde ich rückblickend lieber einmal mehr nachhaken als zu wenig.
3. Einrichtungen persönlich besichtigen
Aufgrund der Pandemie war es während unserer Kitaplatzsuche nicht so einfach, unsere Wunscheinrichtungen persönlich zu besichtigen. Wir meldeten unsere Tochter bei etlichen Einrichtungen vorab an, ohne zu wissen, wie die Stimmung in der jeweiligen Kita oder Krippe war. Wir bekamen irgendwann die Zusage für einen Platz, von dem wir sicher waren, dass er perfekt sein würde. Beim Besichtigen der Kita fühlte ich allerding einiges, aber nicht den Wunsch, meine Tochter dort eingewöhnen zu wollen. Die Atmosphäre war eher kühl als familiär – weshalb wir uns letztlich gegen diesen Platz entschieden haben.
4. Bilder sind nicht alles – und Holzspielzeug auch nicht
Eine für meinen Geschmack passende Einrichtung war eine, die Ansätze der Montessori-Pädagogik in ihrem Konzept beinhaltete, von sich sagte, dass sie liebevoll mit den Kindern umgehe, und gesundes Essen zum Mittag servierte. Weil das insgesamt sehr viele Einrichtungen von sich behaupten, begutachtete ich vor allem die Bilder. Ich legte Wert auf große, helle Innenräume, abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten, Holzspielzeug und verwunschene Gärten. Natürlich ist es schön, wenn eine Kita oder Krippe all das bietet. Es kann aber auch sein, dass es eher kleine Räume gibt, das ein oder andere Plastikspielzeug, einen überschaubaren Garten – und die Einrichtung trotzdem genau die richtige ist. Die Kita, die unsere Tochter heute besucht, überzeugt mich nach wie vor zu 100 Prozent und das, obwohl ich nicht jede Kuschelecke super ästehtisch finde.
5. Sich mit anderen Eltern austauschen
Besser als jede Google-Bewertung sind Erfahrungen anderer Eltern, wenn es um die Kitaplatzsuche geht. Sie geben realistisch darüber Auskunft, was einen als Eltern erwartet, wenn man sich für diese oder jene Einrichtung entscheidet.
Worauf ich bei der Kitaplatzsuche gerne verzichtet hätte
Sei es nun das Schlafen, Stillen, Einführen von Beikost oder eben die Suche nach einem passenden Kitaplatz: Ich hätte mich gerne weniger dabei gestresst. Mehr auf mich selbst gehört und mich nicht so sehr verunsichern lassen. „Gib auf jeden Fall die maximale Buchungszeit an, sonst bekommst du keinen Platz“, „Melde Dich bei mindestens 26 Einrichtungen gleichzeitig an“, „Spende eine Million Euro und backe einen Kuchen“ – gutgemeinte Tipps erhält man zahlreiche, wenn man von seiner Suche nach einem Kitaplatz berichtet. Ich habe für mich beim Voranmelden entschieden, nichts anzugeben, was nicht der Wahrheit entspricht, und den Buchungszeitraum so auszuwählen, wie er sich für mich passend anfühlte. Ich wollte keinen Neun-Stunden-Platz für unsere Tochter, also gab ich auch nicht vor, nach einem zu suchen.
Ich denke (und hoffe – gerade in Hinblick auf unsere aktuelle Kindergartenplatzsuche), dass es nicht naiv ist, überzeugt davon zu sein, mit Einsatz und Wille einen passenden Betreuungsplatz für sein Kind zu finden. Trotz wenig positiver Rückmeldungen habe mich während der Kitaplatzsuche immer wieder motiviert, das Bestmögliche zu finden. Hilfreich war dabei, dass wir aufgrund meiner Selbstständigkeit flexibel sein konnten, was den Eingewöhnungszeitraum betraf. Man darf und sollte während der Suche persönliche Vorstellungen und Ansprüche haben. Aber ich denke, es ist wesentlich, bereit dazu zu sein, von manchem abzurücken. Sich eventuell für einen Krippenplatz zu entscheiden, auch wenn man eigentlich nach einer Kita, bei der das Kind bis zum Schuleintritt betreut ist, gesucht hat.
Was ich aktuell während der Suche nach einem Kindergartenplatz weiß
Was ich seit dem Kitaeintritt unserer Tochter lernen durfte: Man weiß eigentlich erst, in welcher Art von Einrichtung das eigene Kind am besten aufgehoben ist (also ob große Gruppen oder eher kleine, Elterninitiative oder doch Haus für Kinder), wenn es eine Weile fremdbetreut wurde. Auf manches von dem, was mir bei der Kitaplatzsuche wichtig war, achte ich bei der Kindergartensuche nicht mehr.
Anstelle von frisch renovierten Räumen oder dem neusten Spielzeug und einer Kletterwand wünsche ich mir für unsere Tochter heute vielmehr eine familiäre, kleine Einrichtung, in der sie so sein darf, wie sie ist. Ob der Lack von ein paar Spielsachen bereits abgeblättert ist und ein bisschen Staub in den Ecken liegt? Was soll’s!
(Autorin: Lisa Bierbauer. 12/2023)
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