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Die Adoption aus psychologischer Sicht
Heutzutage entscheiden sich die Paare immer später für ein Kind. Wenn man dann aber diesen Entschluss in die Tat umsetzen möchte, ist das gar nicht mehr so einfach, weil mit zunehmendem Alter die Fruchtbarkeit nachgelassen hat und es unter Umständen sehr lange dauern kann, bis man sich den sehnlichen Wunsch, eine Familie mit Kind zu sein, erfüllt hat. Einige werden es auf natürliche Weise gar nicht mehr schaffen. Ein Ausweg ist die künstliche Befruchtung. Wenn das allerdings auch nicht funktioniert oder wenn man aus unterschiedlichen medizinischen Gründen keine Kinder bekommen kann, wird man sich bei einem sehnlichen Kinderwunsch für eine Adoption entscheiden.
Es gibt natürlich auch andere Gründe für eine Adoption. Beispielsweise, wenn schon ein oder mehrere Kinder da sind und man aus humanitären Gründen ein weiteres in den Familienkreis aufnehmen möchte. Zum Beispiel ein Waisenkind aus einem Kriegsgebiet oder auch eines aus der Verwandtschaft.
Man muss sich im Vorhinein allerdings im klaren sein, dass ein Adoptionskind einen großen Einfluss auf das weitere Leben und unter Umständen noch gravierendere Auswirkungen haben wird, als ein Familienzuwachs durch ein leibliches Kind.
Die Adoption aus psychologischer Sicht
Wenn man Aspekte der Adoption aus psychologischer Sicht betrachtet, sollte man zunächst die Gründe beachten, die eher gegen eine Adoption sprechen:
- man will nach außen demonstrieren, dass man eine normale Familie ist, da man das Gefühl hat, nur mit einem Kind vollwertig zu sein und damit auch positive Selbstwertgefühle erlangen zu können. Das kann ein Kind aber nicht leisten.
- man will seine Ehe oder Beziehung mit einem Kind retten. Dieser positive Effekt tritt selten ein. Im Gegenteil verschärfen sich erfahrungsgemäß die Probleme.
- man will jemanden haben, der dankbar ist. Kinder sind nicht dazu da, Eltern dankbar zu sein! Dies trifft vor allem dann zu, wenn man sich ohne Kind nicht vollwertig fühlt oder sich aus rein egoistischen Gründen zu einer Adoption entschließt.
Wer sich so hinterfragt hat und mit gutem Gewissen sagen kann, dass obige Gründe nicht zutreffen, ist mental einen Schritt weiter. Dann muss er sich vor der Adoption noch sehr intensiv überlegen, was auf ihn zukommen kann und was er bereit ist, zu tun.
Nämlich:
- für dieses Kind bis zum Erwachsenenalter da zu sein, oftmals auf eigene Wünsche
- zu verzichten und ihm ausreichend finanzielle Sicherheit bieten
- auch akzeptieren können, dass die Entwicklung des Kindes nicht den Verlauf nimmt und nicht den Vorstellungen entspricht, die man hat (bei einem leiblichen Kind sind es die eigenen Gene, die man mitgegeben hat und die einen großen Einfluss auf Aussehen und Verhalten haben, was eher zu akzeptieren ist)
Ganz wichtig ist, dass auch der Partner gänzlich hinter der Adoption steht. Die Erfahrung zeigt, dass die Eltern für eine Adoption noch folgende Eigenschaften und Verhaltensweisen mitbringen sollten:
- Die Eltern sollten sich auch ohne Kind vollwertig fühlen.
- Sie sollten eine funktionierende Partnerschaft haben, in der viele Bedürfnisse beider Partner bereits erfüllt sind.
- Sie sollten die Fähigkeit besitzen, mit Konflikten umgehen zu können, Gefühle zu äußern, über Konflikte zu sprechen und Kompromisse einzugehen und sie sollten die Bereitschaft haben, dem Kind auch Grenzen zu setzen.
- Sie sollten bereit sein zu geben, ohne Dankbarkeit zu erwarten.
- Sie sollten ertragen können, dass Ihr Kind vielleicht eines Tages den Kontakt mit seinen leiblichen Eltern aufnehmen möchte.
- Sie sollten bereit sein, im Freundeskreis, in der Verwandtschaft, im Kindergarten offen mit Ihrem Familienverhältnis umzugehen.
- Sie sollten bereit sein, Ihrem Kind schon im Alter von drei oder vier Jahren offen und ehrlich auf mögliche Fragen nach seiner Herkunft zu antworten.
Sie sollte sich weiter darüber klar sein, dass es auch Schwierigkeiten nach der Adoption geben kann. Diese sind vielfach auch abhängig vom Alter des Kindes, in dem die Eltern das Kind adoptieren:
Das Kind
- kann aufgrund von Erfahrungen in der Herkunfts-/Pflegefamilie oder im Heim verhaltensgestört sein oder eine Verhaltensstörung entwickeln.
- kann die Adoptiveltern ablehnen, ununterbrochen Aufmerksamkeit fordern oder im Extremfall straffällig werden.
- kann drohen wegzulaufen, wieder ins Heim zu gehen, usw.
- kann die Eltern ablehnen, weil diese nicht die leiblichen Eltern sind.
- kann ständig an der Liebe der Eltern zweifeln.
- kann immer wieder betonen, dass die Eltern es nur aus Mitleid oder Egoismus adoptiert haben und nicht, weil sie es lieben.
- und es kann Schwierigkeiten mit den eigenen Kindern geben, z.B. dass diese sich benachteiligt fühlen oder das Adoptivkind nicht akzeptieren.
Übrigens wird man auch während der Vorbereitungsphase durch die Vermittlungsstellen auf diese möglichen Problemen sehr intensiv aufmerksam gemacht.
Wenn man sich diese möglichen Problem klargemacht und dann immer noch den Wunsch nach einem Adoptivkind hat, wird man sich damit beschäftigen, welche Art von Adoption man wählen will, falls das möglich ist.
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